Markus Zinniker

Schon als kleiner Junge war Markus ein regelrechter Naturbursche. Um auch im Berufsleben immer an der frischen Luft zu sein, entschied er sich für einen Job bei der Post. Viele Jahre arbeitete er dort und verfolgte zeitgleich intensiv sein Hobby: Goldwaschen. Auf seinen Ausflügen schuf er sich ein ausserordentliches Fachwissen über Gesteine, Gewässer und die Geschichte früherer Feldzüge an, sodass er dann auch noch, als einer der wenigen Schweizer, eine Bewilligung für Suche mit Metalldetektoren erhielt.

Schmunzelnd erzählt er, dass auch ab und zu Privatpersonen zu ihm kämen, die einen Gegenstand verloren hätten und dann immer ganz glücklich seien, wenn er ihnen den dann zurückbringe. Als einziger Goldwäscher ist er vom Kanton engagiert und hat seine eigenen Gebiete, wo er, gut ausgerüstet mit seinen Metalldetektoren und Goldschürftellern auf die Suche gehen darf. Er gilt in der Schweiz als der Goldwäscher Nummer 1 und ist auch im Ausland nicht unbekannt. Wenn er aber im kalten Winter nicht durchs Wasser watet, Napoleons Hemdknöpfe oder kostbare Ringe findet, arbeitet er als Security und Hallenwart.

Gemeinsam mit seinen 8 Mitarbeitern organisiert und leitet er seit 1990 Goldwasch- und Schatzsuchkurse im Tösstal, in Thurgau und St. Gallen und im Zürcher Oberland. Begrüsst werden die Kinder mit einem Lied, das Markus singt und sich dabei auf der Gitarre begleitet. Nach einer ausführlichen Instruktion gehen die Kinder in Gruppen mit Metalldetektor und Schaufel bewaffnet los. Manchmal seien sie kaum mehr von der Suche abzuhalten und erst, wenn er das Lagerfeuerlied “Rocking in the free world” anstimme, kämen alle zusammen und singen aus voller Kehle mit. An kalten Tagen gibt’s Teepausen unter dem Zeltdach, an herrlich warmen kühlt Sirup ab.

Eines Abends gegen 21 Uhr wurde er von einer verzweifelten Mutter angerufen, die sagte, ihre Tochter höre nicht auf zu weinen, sie habe das «Schatzgläsli» verloren. Ob er nicht noch ein voriges Glas habe, fragte sie, sie würde es noch am selben Abend holen kommen. Selbstverständlich hatte der erfahrene Goldwäscher noch eines übrig und gab es der Mutter. Eine halbe Stunde später rief die Mutter noch einmal an und meinte erleichtert: «Danke Herr Zinniker, so glücklich wie heute, war meine Tochter schon lange nicht mehr!»

Es sind genau solche Momente, die Markus Zinniker schätzt. Wenn er die Freude in den Gesichtern der Kinder sieht und Telefonate von glücklichen Eltern bekommt, weiss er, dass er alles richtig gemacht hat.